Das Getreidekorn

Ein Haufen Getreidekörner
Quelle: © Pexels

Das Überleben der Menschheit hing schon immer von guten Getreideernten ab. Es ist das Grundlebensmittel bis in die heutige Zeit.
Kulturgetreide wurde schon vor 10000 Jahren angebaut. Seit ca. 6000 Jahren wird Brot hergestellt.
Diese Jahrtausendalte Wissen um das Getreide ist verloren gegangen. Vieles, was es früher als natürliche Speisen-Gebäckzutaten gab, ist heute durch industrielle Fertigprodukte ersetzt worden.

Da nicht mehr die ganzen Getreidekörner verarbeitet werden, sondern die Randschichten und der lebensnotwenige Keim entfernt werden, entstehen große Verluste bei Vitaminen und Mineralstoffen (s.Tabelle).

Um das Getreide haltbar zu machen, wir der Keim entfernt (er ist fetthaltig). Durch das Mahlen wird Fett freigesetzt, was nach kurzer Lagerzeit ranzig wird und das Mehl unbrauchbar macht.
Die andere Variante ist, dass das Getreide erhitzt wird, dann ist der Keim tot. Er kann im Getreide verbleiben. Dann darf auf der Verpackung „mit Keim“ stehen.

Verluste der Vitamin und Mineralstoffe:

Vitamineganzes Korn*AuszugsmehlVerlust
Vitamin A:0,0030,001550%
Vitamin B1:0,470,0687%
Vitamin B2:0,090,0367%
Vitamin B3:5,100,7086%
Pantothensäure / Vitamin B5:
(wasserlösliches Vitamin)
1,200,1882%
Vitamin B6:0,270,1833%
Folsäure:0,090,0189%
Vitamin E:1,400,3079%
MineralstoffeVerlust
Eisen84%
Kupfer52%
Magnesium52%
Mangan71%
Kalium76%
Calcium50%

(Quelle: Unsere Nahrung, unser Schicksal, Dr. Max-Otto Bruker)

Diese erheblichen Verluste erhöhen den Vitalstoffmangel, der zu einer Unterversorgung des Organismus führt.

Die Farbe des Brotes ist kein Gütemaßstab:
Gerade bei Schwarzbrot ist die Verwechslung mit Vollkornbrot groß.
Im Volksmund heißt es: je dunkler das Brot desto gesünder ist es. Durch Beimischen von Zuckercouleur wird suggeriert, dass das Brot gesund ist, die Farbe ist schön dunkel und das Brot gleichzeitig etwas süß.
Ein reines Roggen-Vollkornmehl wird nie so dunkel sein wie ein Schwarzbrot vom Bäcker. Es kommt also nicht auf die Farbe des Brotes an, sondern ob die Randschichten und der Keim darin enthalten ist.
Laut Gesetzgeber brauchen nur 10 % ganze Körner in einem Brot sein, dann darf es sich Vollkornbrot nennen.
Es gibt heute nur noch wenige Bäckereien, die Brot aus frisch gemahlenem Getreide backen. Fragen Sie doch mal Ihren Bäcker, ob er eine Getreidemühle hat? Wenn nicht, wissen Sie, dass er mit Auszugsmehl backt und das kann tiefgreifende Stoffwechselstörung hervorrufen. Um den Stärkekern des Getreidekorns verarbeiten zu können, benötigt der Organismus mehrere verschiedene B-Vitamine. Das Provitamin A fehlt völlig im Auszugsmehl.

Sie fragen sich sicherlich, wo bekomme ich dann echtes Vollkornbrot her?
In Bioläden und in Reformhäusern oder Sie backen selber oder lassen für sich backen.
Ich zeige Ihnen gerne in meinen Kochkursen, wie einfach es ist Brot oder Brötchen aus frisch gemahlenem Getreide herzustellen.

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